Digitale Kartographie

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Grundlagen

Die digitale Kartographie dient zur Erfassung, Verwaltung, Analyse, Speicherung, Modellierung und Visualisierung von Geodaten/Geoinformationen.

Was sind Geodaten?

Geodaten sind Daten mit Raumbezug, welchen eine eindeutige räumliche Lage zugewiesen werden kann.

Beispiele für Geodaten:

  • Grundstücke,
  • Gemeindegrenzen,
  • Landnutzungsparzellen,
  • Postleitzahlengebiete,
  • Rohstoffvorkommen,
  • Mietpreisverteilung,
  • Wahlergebnisse nach Bezirken,
  • ...

In der Kartographie geht es darum, diese Datein zu visualisieren (mittels thematischer Karten).

Was sind Vektordaten?

Ein Datenmodell, das auf der Darstellung von geographischen Objekten durch kartesische Koordinaten basiert und im Allgemeinen zur Darstellung linearer Merkmale verwendet wird. Jedes Merkmal wird durch eine Reihe von Koordinaten dargestellt, die seine Form definieren und verknüpfte Informationen besetzen können. Basisdatentypen sind Punkt, Linie und Fläche. Jedes Objekt wird repräsentiert von einer Liste geordneter x,y-Koordinaten. Attribute sind verbunden mit dem Objekt (im Gegensatz zu einer Rasterdatenstruktur, die Attribute mit einer Rasterzelle verbindet). Hoch entwickelte Vektordatenmodelle schließen Topologie mit ein.

Was sind Rasterdaten?

Beispiele für Rasterdaten:

  • Satellitenbilder,
  • Digitale Luftbilder,
  • Digitale Geländehöhenmodelle (DGM)


Beide Datentypen besitzen gewisse Vorteile. So besitzen Rasterdaten einen erhöhten Speicheraufwand, ermöglichen jedoch die Darstellung von kontinuierlichen Phänomenen besser als Vektordaten. Vektordaten hingegen besitzen ein recht geringes Speichervolumen, sind sklarierbar und eignen sich vor allem zur Darstellung diskreter Objekte.

Geo-Tracking

Beim Joggen oder Fahrradfahren ist es mittlerweile Standard die Strecke aufzuzeichnen, die man hinter sich bringt, um sich hinterher die Strecke anzusehen oder Erfolge zu feiern. Die Apps gibt es mittlerweile nicht nur für Jogger oder Fahrradfahrer, sondern auch für Wanderer. Wer keine App benutzen will, kann alternativ auf GPS-Geräte zurückgreifen, die nichts Anderes tun, als die Strecke aufzuzeichnen.

Nutzer von Geo-Tracking-Apps haben die Karte digital auf dem Gerät und immer top aktuelle Karten auf dem Smartphone zur Verfügung. Man lädt sich die Region runter, in der man unterwegs sein will, schaltet diese offline, dass sie zur Verfügung steht und alles andere passiert dann über GPS und nicht mehr übers Internet, sodass man auch in einem Gelände wo kein Handyempfang möglich ist, immer weiß, wo genau man ist.

OpenStreetMaps sind frei zugängliche Landschaftskarten im Internet, die nicht kommerziell sind und von jedermann genutzt und verbessert werden können. Viele Navigation Systeme verwenden diese Karten. Wenn Wanderer seine hinterlegten Strecken hochladen, aktualisiert dieser gleichzeitig das Kartenmaterial.

Die Geo-Tracking-Geräte und die Apps nutzen also nicht nur das Kartenmaterial, sondern pflegen es gleichzeitig und das überall auf der Welt. Apps gibt es für Android- und Appleysteme schon unter 10 €. Der Nachteil an den Programmen aber ist, bei jeder Nutzung gibt man persönliche Daten frei.

Anders arbeiten hier spezielle Trackinggeräte, die etwa genauso groß sind wie ein Smartphone. Einige dieser Trackinggeräte nutzen GPS & Glonass (also es kann auch das russische Satellitensystem nutzen) und ist damit wesentlich genauer.

Geo-Informationssysteme

  • Arbeiten mit Karten- und Sachinformationen
  • Geben Auskunft über räumliche Gegebenheiten
  • Erlauben thematische Auswertungen
  • Ermöglichen thematische Präsentationen
  • Unterstützen fachliche Abläufe in Kommunen und Landkreisen

Beispiele aus der Praxis

Probleme und Risiken

Datenschutz

Jedes Herunterladen einer App, jedes Bild das ins Internet gestellt wird, jedes Statement das schriftlich im Internet gesammelt wird und jede Registration für Rabatte verlangt nach einer Vielzahl von Daten, die zugänglich gemacht werden sollen. Mittlerweile ist es eine gewohnte Handlung den Apps den Zugriff auf Fotos und Kontakte zu gewähren, damit die App benutzt werden kann.

Doch zeitgleich mit der Freizügigkeit unserer Daten im Netz steigt der Unwille bei persönlichen Befragungen und Forschungen das Einverständnis zur Aufnahme von persönlichen Daten zu geben. Daher bildet ein respektvoller und verantwortungsvoller Umgang mit allen gesammelten Daten eine Grundvoraussetzung von sozialen Studien, Umfragen, Befragungen und Forschungen mit Probanden, sowohl heute, als auch in Zukunft.

Das Wichtigste für die Befragten ist ein Schutz der Persönlichkeit. Sobald dieser nicht gewährt werden kann, verliert der Mensch das Vertrauen und steht zukünftigen Befragungen misstrauisch gegenüber. Der Schutz der Persönlichkeit erfolgt einerseits über Anonymität und auch durch die Versicherung, dass Daten nicht verloren gehen und sorgfältig behandelt werden.

Ab dem 25.05.2018 tritt ein neues Recht in der EU-DSGVO ein, dass eine Datenlöschung ermöglicht. Wichtig ist außerdem das Recht auf informelle Selbstbestimmtheit, denn jeder Mensch besitzt die Verfügungshoheit über seine eigenen personenbezogenen Daten (vgl. BVerfGE 65, S.41f.).

Datensparsamkeit - Welche Daten sind nötig?

Wichtig bei der Datenaufnahme ist, dass nur die Informationen eingeholt werden, die notwendig sind. Die Daten sollten auf die Forschungsfrage abgestimmt sein und nur so viele wie nötig. Eine Speicherung auf Vorrat ist generell nicht erlaubt, sondern wenn Daten erhoben werden, sollten die auch umgehend ausgewertet und genutzt werden.

Zum Zwischenspeichern der Daten sollte ein Medium gewählt werden, dass nicht für Außenstehende erreichbar ist. Es gibt Daten mit denen sehr sensibel vorgegangen werden muss, die sollten in einem Umfragebogen wirklich nur auftauchen, wenn es die Forschungsfrage verlangt.

Darunter sind zum Beispiel der Gesundheitszustand, die Ethnie, die Religionszugehörigkeit, das Sexualverhalten und die politische Überzeugung. Unterschieden wird bei der Aufnahme zwischen personenbezogenen Daten und anonymisierten Daten.

Personenbezogene Daten

Bestimmte Person eindeutig erkennbar, bspw. Name (Bestimmung des BDSG) Bestimmbare Person nur über zusätzliche Informationen erkennbar

Anonymisierte Daten

Absolut anonym keine Rückschlüsse auf Zielperson Faktisch anonym Intensive Recherche, Zuordnung möglich, Alter, Geschlecht, … Re-Identifikation Pseudoanonymisiert Zuordnung durch Pseudonyme möglich, bspw. Initialen Mutter

Die Auswirkungen, wenn dieser respektvolle Umgang nicht gewährleistet wird, können verheerend sein. Personenbezogene, nicht anonymisierte Daten können Befragte negativ beeinflussen, da sie vielleicht strafrechtliche, politische, ökonomische oder soziale Konsequenzen befürchten müssen.

Wenn personenbezogene Daten an die Öffentlichkeit geraten wächst das Misstrauen gegenüber Umfragen oder sozialen und medizinischen Forschungen. Es sollte auch immer im Interesse des Forschenden sein, einen Qualitätsstand zu wahren, der folgende Forschungen ermöglicht, da sonst keine wissenschaftliche Praxis mehr möglich ist.